Vemmetoftes früheste Geschichte
Es war einmal …. so beginnen alle Märchen, auch das von Vemmetofte. In frühester Wikingerzeit tat sich unter den Bauern, die sich damals in der Gegend von Stevns niederließen, den Boden urbar machten und Häuser errichteten, besonders ein Mann namens Wærmund hervor. Der Name Vemmetofte bedeutet denn auch schlicht und einfach “Wærmunds eingezäunter Platz”.
Die ersten, einfachen Höfe entwickelten sich nach und nach zu einem Gut, und das mittelalterliche Vemmetofte war stark befestigt mit Ringwall, zwei Wallgräben und Zugbrücken: eine Notwendigkeit wegen der vielen Raubzüge der Wenden und der inneren Streitigkeiten in Dänemark. Heute sind von dieser alten Burg nur zwei Kellergewölbe mit 4, bzw. 8 Kreuzgewölben erhalten.
Jahrhundertelang war Vemmetofte ein Adelssitz im Besitz von Angehörigen der vornehmsten Familien des Landes, u.a. 250 Jahre im Besitz derer von Brok zu Gammel Estrup mit Reichsrat Eske Brok (gestorben 1625) als eine der markantesten Gestalten dieser Familie. 1694 erwarb die Königin Christians V., Charlotte Amalie, den Herrensitz im Zuge größerer Gutskäufe in der Gegend. Sie erwog, ein Stift für adlige Fräulein in Vemmetofte zu errichten, starb aber, bevor sie ihren Gedanken in die Tat umsetzen konnte, im Jahre 1714.
Der Sohn, Prinz Carl, erbte Vemmetofte und Højstrup und begann unverzüglich mit einem Umbau des stark heruntergekommenen Anwesens. Er gilt als Schöpfer des heutigen Vemmetofte – nicht nur wegen des Umbaus selbst, sondern auch, weil er die umliegenden Gebäude errichten ließ: den sogenannten “Flecken ” (Flække) entlang des heutigen Vemmetoftevej, das große Viehhaus (“fæhus”) im Ackerhof, die Ställe, die Fachwerkhäuser für Pächter und andere Beschäftigte, die Brücken über den Schlossgraben sowie den Lustgarten.
Neun Jahre dauerte es, bis alles fertig und aus der alten Burg ein stilvolles, vierflügeliges Barockschloss geworden war.
Im Jahre 1721 machte der Bruder, Frederik IV., seine “Gattin linker Hand”, Anna Sophie Reventlow, zur Königin. Prinz Carl und seine Schwester Sophie Hedevig zeigten ihre Missbilligung, indem sie dem Hof in der Hauptstadt den Rücken kehrten und sich in Vemmetofte niederließen. Sie starben 1729, bzw. 1735. Doch bevor sie starb, hatte Sophie Hedevig ausführliche Pläne ausgearbeitet für die Errichtung eines Stifts für Adelsfräulein, das am 10. Juni 1735 gegründet wurde.